Als Renato Sanches im Sommer 2016 vom FC Bayern München verpflichtet wurde, war der Aufschrei groß. Die Bayern hatten sich zum damaligen Zeitpunkt eines der größten Talente Europas gesichert und namhafte Konkurrenz ausgestochen. Auch die Ablösesumme, die sich in einen festen Sockelbetrag von 35 Millionen Euro und diverse Boni aufteilte und Benfica Lissabon insgesamt bis zu 80 Millionen Euro einbringen könnte, unterstrich, welchen Ausnahmespieler sich der Rekordmeister geangelt hatte.
Doch in München kam der Portugiese nie wirklich in Fahrt. Zwar rechnete auch die Vereinsführung mit einer Eingewöhnungsphase aufgrund des jungen Alters des Neuzugangs, allerdings stach der 20-Jährige in dieser Saison nie heraus. Zudem vertraute Carlo Ancelotti meistens anderem Personal das zentrale Mittelfeld. So konnte Sanches in der abgelaufenen Spielzeit wettbewerbsübergreifend lediglich 25 Einsätze verbuchen. Effektiv stand der Europameister lediglich 903 Minuten auf dem Feld.
Um dem Rechtsfuß mehr Spielpraxis geben zu können, hatte man sich in der Führungsetage an der Säbener Straße in diesem Sommer geeinigt, dem Spieler bei einem angemessenen Angebot eine Leihe zu ermöglichen. In einer Topliga sollte Sanches bei einem Verein unterkommen, der ihm möglichst viel Spielzeit zusichern kann.
Nachdem vor allem der AC Milan großes Interesse am gebürtigen Lissaboner bekundet hatte, fiel jedoch kurz vor Ende der Transferperiode die Entscheidung überraschend für Swansea City aus. Der Premier-League-Klub hatte dabei einen entscheidenden Vorteil in den Verhandlungen um den Youngster. Paul Clement, Trainer der Engländer, gilt als Vertrauter von Carlo Ancelotti und war bis Ende 2016 Assistenztrainer des Italieners. Dieser kurze Draht zwischen den Verantwortlichen führte letztlich zu einer schnellen Abwicklung des Transfers.